Wenn man an Italien denkt, kommen einem sofort die malerischen Landschaften, die reiche Geschichte und natürlich die hervorragende Küche in den Sinn. Eine Region, die in all diesen Aspekten besonders heraussticht, ist Apulien. Gelegen im Südosten Italiens, erstreckt sich Apulien entlang der Adria- und Ionischen Küste und bietet ein reiches kulinarisches Erbe, das Feinschmecker auf der ganzen Welt begeistert. In diesem Blogartikel werden wir uns auf die herausragenden Weine und Olivenöle dieser Region konzentrieren und einen Einblick in die Kultur und die besonderen Rebsorten bieten, die Apulien so einzigartig machen.
Die Region Apulien
Apulien ist eine Region voller Charme und Vielfalt, die durch ihre abwechslungsreiche Landschaft besticht, die von den kristallklaren Gewässern des Salento bis zu den sanften Hügeln des Valle d’Itria reicht. Die Region ist bekannt für ihre Trulli, die charakteristischen runden Steinhäuser mit kegelförmigen Dächern, und ihre Masserie, traditionelle Bauernhäuser, die oft in luxuriöse Unterkünfte umgewandelt wurden. Apulien ist auch eine bedeutende Wein- und Olivenölregion, die für ihre qualitativ hochwertigen Produkte bekannt ist.
Weine aus Apulien
Apulien ist die Heimat einer Vielzahl von einheimischen Rebsorten, die einige der besten Weine Italiens hervorbringen. Zu den bekanntesten Rebsorten zählen Primitivo, Negroamaro und Nero di Troia.
- Primitivo: Diese rote Rebsorte ist in der Provinz Taranto beheimatet und bringt kraftvolle, fruchtige Weine hervor, die oft Aromen von Pflaumen, Kirschen und Gewürzen aufweisen. Der Primitivo di Manduria ist dabei einer der bekanntesten Vertreter dieser Sorte und zeichnet sich durch seine Intensität und Struktur aus.
- Negroamaro: Diese dunkle, tanninreiche Rebsorte stammt aus dem Salento, dem südlichen Teil Apuliens. Sie ist die Basis für viele der besten Weine der Region, darunter der berühmte Salice Salentino. Negroamaro-Weine sind bekannt für ihre Aromen von dunklen Früchten, Kräutern und Gewürzen und passen hervorragend zu herzhaften Gerichten und gegrilltem Fleisch.
- Nero di Troia: Eine weitere rote Rebsorte, die ihren Ursprung in Apulien hat, ist der Nero di Troia, der vor allem in der Provinz Foggia angebaut wird. Die Weine aus dieser Traube zeichnen sich durch Aromen von roten Früchten, Blumen und Gewürzen aus und sind bekannt für ihre Eleganz und Finesse.
Olivenöle aus Apulien
Apulien ist auch einer der führenden Olivenölproduzenten Italiens. Das Klima und die Bodenbeschaffenheit der Region bieten ideale Bedingungen für den Anbau von Olivenbäumen, und die Olivenöle aus Apulien genießen weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Zu den wichtigsten Olivensorten, die hier angebaut werden, gehören die Coratina, Ogliarola und Cellina di Nardò.
- Coratina: Diese Olivensorte ist in der Provinz Bari beheimatet und zeichnet sich durch ihre Robustheit und ihr intensives Aroma aus. Coratina-Olivenöl hat einen hohen Gehalt an Polyphenolen, was es besonders gesund und langlebig macht. Es hat ein kräftiges, leicht bitteres und pfeffriges Aroma, das gut zu kräftigen, würzigen Gerichten passt.
- Ogliarola: Die Ogliarola-Olive ist im gesamten Salento-Gebiet verbreitet und ergibt ein milderes, fruchtigeres Olivenöl, das sich hervorragend für Fischgerichte und Salate eignet. Das Öl hat eine goldgelbe Farbe und ein sanftes Aroma, das an frische, grüne Oliven erinnert.
- Cellina di Nardò: Diese Olivensorte stammt aus dem südlichen Apulien und bringt ein Olivenöl hervor, das sich durch sein ausgewogenes Aroma und seine goldgrüne Farbe auszeichnet. Es hat einen leicht bitteren Geschmack, der gut zu gegrilltem Gemüse und Bruschetta passt.
Die Kultur und Traditionen von Apulien
Die Menschen in Apulien sind stolz auf ihre kulinarischen Traditionen und legen großen Wert auf die Qualität ihrer Produkte. Die Wein- und Olivenölproduktion ist tief in der Geschichte der Region verwurzelt, und viele Familienbetriebe setzen sich seit Generationen dafür ein, die hohen Standards aufrechtzuerhalten und die Kunst der Wein- und Olivenölherstellung zu perfektionieren.
Die apulische Küche ist geprägt von frischen, lokalen Zutaten, die sich in einfachen, aber köstlichen Gerichten wiederfinden. Pasta- und Brotgerichte sind in der Region sehr verbreitet, darunter Orecchiette, eine charakteristische apulische Nudelsorte, die oft mit Gemüse wie Cime di Rapa oder Tomatensauce serviert wird. Die Weine und Olivenöle aus Apulien bilden die perfekte Ergänzung zu diesen Gerichten und spiegeln die Essenz der Region in ihrer Vielfalt und Qualität wider.
Trulli Häuser
Die Trulli-Häuser sind ein charakteristisches Merkmal der apulischen Architektur und zählen zu den bekanntesten Wahrzeichen der Region. Sie sind vor allem im Valle d’Itria verbreitet, insbesondere in den Städten Alberobello, Locorotondo, Cisternino und Martina Franca. Die Trulli wurden von der UNESCO im Jahr 1996 zum Weltkulturerbe erklärt, was ihre Bedeutung und Einzigartigkeit unterstreicht.
Ein Trullo (Einzahl von Trulli) ist ein rundes Steingebäude mit einem kegelförmigen Dach, das aus lokalem Kalkstein ohne Mörtel gebaut wird. Diese spezielle Bauweise, die auf der Technik der Trockenmauerwerk zurückgeht, ermöglichte es den Bauern, die Trulli schnell und einfach auf- und abzubauen. Dies war in der Vergangenheit von Vorteil, um Steuern zu umgehen, da die Behörden die Trulli nicht als dauerhafte Strukturen betrachteten.
Die kegelförmigen Dächer sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional. Sie bieten eine hervorragende Isolierung, die die Trulli im Sommer kühl und im Winter warm hält. Die Dächer sind mit Kalksteinplatten, sogenannten Chiancarelle, gedeckt, die in konzentrischen Kreisen angeordnet sind und das Regenwasser ableiten. Oft sind die Dächer der Trulli mit symbolischen Zeichen bemalt, die religiöse, mystische oder astrologische Bedeutungen haben und Schutz und Glück für die Bewohner bringen sollen.
Die Trulli-Häuser haben normalerweise ein bis zwei Räume und sind eher klein und gemütlich. Im Inneren der Trulli findet man oft Nischen und Regale, die direkt in die dicken Steinwände eingearbeitet sind, um Platz zu sparen und die Struktur stabil zu halten. In der Vergangenheit dienten die Trulli den Bauern und Hirten als temporäre Unterkünfte oder als Lager für landwirtschaftliche Geräte und Ernte.
Heutzutage sind viele Trulli restauriert und zu komfortablen Ferienhäusern, Restaurants oder sogar kleinen Hotels umgebaut worden, die den Besuchern die Möglichkeit bieten, die traditionelle apulische Lebensweise kennenzulernen und die faszinierende Architektur der Trulli aus nächster Nähe zu erleben.
Abschließende Gedanken
Apulien ist ein Paradies für Feinschmecker, die auf der Suche nach authentischen Aromen und hochwertigen Produkten sind. Die Region bietet eine beeindruckende Auswahl an Weinen und Olivenölen, die es wert sind, entdeckt und genossen zu werden. Ein Besuch in Apulien ist nicht nur eine Reise durch eine atemberaubende Landschaft und eine faszinierende Geschichte, sondern auch eine Gelegenheit, die reiche kulinarische Kultur der Region zu erleben und einige der besten Weine und Olivenöle Italiens zu kosten.